16. Dezember

Die zerrissene Kirche

Wir merken seit einiger Zeit deutlich, dass die römisch-katholische Kirche in unserer Diözese und in unserem Land vor einer Zerreißprobe steht. Auf der einen Seite stehen die liberalen Befürworter von Veränderungen und auf der anderen Seite die konservativen Bewahrer des Altbewährten:

Gestritten wird über die vergangenen und aktuellen Skandale und der Umgang mit ihnen, 

gestritten wird über die Einrichtung von Pastoralräumen,

gestritten wird über das Zölibat und die Rolle der Frau in der Kirche,

gestritten wird über den Umbau der Hedwigskathedrale, 

gestritten wird über den synodalen Weg!

Als Kolpingmitglied frage ich mich: Was für einen Ratschlag hätte er der Kirche auf diesen steinigen Weg gegeben? Vielleicht wären es genau diese Worte von ihm:

Soll das Volksleben kirchlicher werden, muß das kirchliche Leben volkstümlicher werden.“

Das gibt keine Harmonie, wenn der eine sich anstrengt, wie ein Engel zu singen, und der andere lärmt wie ein Brüllochs’.“

Die wahre christliche Liebe muß auf’s neue die Welt erobern.“

Das waren für das kirchliche Leben gerade die schlechtesten Zeiten nicht wo sie betteln ging.“

Text und Bild: Adalbert Jurasch, Diözesanvorsitzender Kolpingwerk Berlin

Anmerkung: der Brüllochs ist ein ungeschnittener Ochse.